Über BovINE

Deutschland

BovINE - Beef Innovation Network Europe

BovINE bringt ein Konsortium von 18 Organisationen aus 10 europäischen Ländern zusammen. Das breit gefächerte Konsortium setzt sich aus Forschungseinrichtungen, Landwirten und Zuchtverbänden, gemeinnützigen Organisationen und KMU zusammen. Jeder Partner hat eine spezifische Rolle innerhalb des Projekts. Auf dieser Seite finden Sie Informationen, die für Ihr eigenes Land relevant sind.

Wonach suchen Sie?

BovINE Magazin: Nachhaltigkeit und Rinderhaltung in Deutschland

BovINE hat ein Magazin über Rinderhaltung und Nachhaltigkeit in Deutschland herausgegeben. Informieren Sie sich über den Stand der Rinderhaltung und die praktischen Lösungen, die im Rahmen des BovINE-Projekts während der dreijährigen Projektlaufzeit verfolgt wurden.

Verwenden Sie die Schaltflächen am unteren Bildschirmrand, um das Magazin zu vergrößern oder im Vollbildmodus zu öffnen.

Deutsches nationales Treffen für das dritte Jahr von BovINE

Netzwerkmanager Dr. Till Masthoff (BRS) stellte BovINE vor und gab einen Überblick über die bisher geleistete Arbeit. Es folgte ein Vortrag von Sebastian Hofsommer (Boehringer-Ingelheim), der über die Prävention von Krankheiten in Rinderbetrieben sprach. Lena Lindau (BRS) stellte dem Publikum anschließend ausgewählte Good Practices und Research Innovations vor. Martina Wutke (BRS) stellte das BRS-Projekt “Rinderfakten” vor, um Anregungen für die Öffentlichkeitsarbeit zu geben. Anschließend stellte Lena Lindau, die diese Apps bei der Arbeit an den BovINE-Demonstrationen kennengelernt hat, zwei Apps zur Bewertung der Tiergesundheit vor. Dr. Till Masthoff schloss die Veranstaltung, indem er die Nutzung des Knowledge Hubs vorstellte. 

Außerdem gab er einen Ausblick auf das demnächst erscheinende Bovine Magazin. Er appellierte an die Teilnehmer, den Knowledge Hub aktiv zu nutzen und das Bovine Magazin nach Erscheinen weiter zu verbreiten. Die Resonanz auf die zweieinhalbstündige Onlineveranstaltung war sehr positiv, insbesondere die Präsentationen zu den Tiergesundheits-Apps von Lena Lindau und den Möglichkeiten der Krankheitsprävention von Herrn Sebastian Hofsommer stießen auf großes Interesse.

Netzwerk-Manager - Till Masthoff

Mein Name ist Till Masthoff und ich bin der deutsche Netzwerkmanager.

Ich bin gelernter Landwirt und habe Agrarwissenschaften an der Universität Osnabrück und Gießen studiert. Im Jahr 2017 habe ich meine Doktorarbeit zum Thema Tierwohl an der Universität Gießen abgeschlossen und bin seitdem für den Deutschen Nutztierverband tätig. Dort bin ich in Projekte rund um die Milchvieh- und Fleischrinderzucht eingebunden.

Die deutsche Rinderzucht ist auf Bundesebene organisiert und wird von vielen lokalen Organisationen geprägt. Die deutsche Rinderzucht ist sehr vielfältig und reicht von sehr extensiven grasbasierten Haltungssystemen bis hin zu intensiveren Systemen.  

Mein Ziel als Netzwerkmanager ist es, einen positiven Beitrag zu einer tiergerechten und effizienten Bewirtschaftung unserer Fleischrinderbetriebe zu leisten.

Vorrangige Themen für 2022

Die acht neuen Schwerpunktthemen für Jahr 3 des Projekts wurden nun identifiziert und bestätigt. Diese Themen wurden von den vier technischen Arbeitsgruppen von BovINE durch eine Reihe von Treffen und Diskussionen mit Landwirten, ihren Beratern und unterstützenden landwirtschaftlichen Netzwerken auf lokaler, nationaler und transnationaler Ebene ermittelt. 
Vollständige Beschreibungen der neuen Schwerpunktthemen:

Seit Jahrzehnten wird eine Debatte über eine gerechtere Verteilung der Wertschöpfung zwischen den Akteuren der Lebensmittelversorgungsketten geführt. Die zunehmende Verhandlungsmacht von Einzelhandelsketten wird immer wieder als eine der Ursachen für eine ungerechte Verteilung des Wohlstands zwischen Angebot und Nachfrage angeführt. Die Politik auf allen Ebenen (EU und nationale Regierungen) versucht einzugreifen, um gleiche Marktbedingungen für die Wirtschaftsakteure zu schaffen und die übermäßige Marktmacht der Einzelhändler zu verringern.  Es wurden Erzeugerorganisationen gegründet, um die Marktmacht der Landwirte gegenüber den Schlachthöfen und Einzelhändlern zu stärken. Direktvermarktungsstrategien können als eine Alternative betrachtet werden, um eine höhere Wertschöpfung im Betrieb zu erhalten. Auf den ersten Blick erscheinen Direktverkäufe sehr attraktiv, aber diese Strategien brauchen gezielte Programme, um erfolgreich zu sein.

Seit 2021 sind die Preise für Futtermittelrohstoffe erheblich gestiegen. Die Sojapreise sind seit 2020 aufgrund der gestiegenen weltweiten Nachfrage, die vor allem durch die Einfuhren aus China ausgelöst wurde, in die Höhe geschnellt. Dieses Land ist dabei, seinen Schweinebestand nach den dramatischen Folgen der Afrikanischen Schweinepest wieder aufzubauen. Die Getreidepreise sind zwar weniger stark gestiegen, haben aber ihren Höchststand erreicht. Insbesondere Mais ist von 220 €/Tonne im Januar 2021 auf 260 € im Januar 2022 gestiegen.

Diese Tendenz stellt die Rinderzuchtbetriebe vor die Frage, wie sie ihre wirtschaftliche Anfälligkeit verringern und nach alternativen Futtermitteln suchen können. Die Erzeugung von Futtermitteln im eigenen Betrieb kann attraktiv sein, da sie die Selbstversorgung erhöhen kann. Für die Landwirte gibt es verschiedene Optionen, die stark von der Ausgangslage abhängen. Grünland basierte Rinderhaltungsbetriebe müssen nach anderen Alternativen suchen als Landwirte, die hauptsächlich auf Ackerbau angewiesen sind. Alternative Futtermittel sind zwar auch auf dem Markt zu finden, aber ihr Energie- und Proteingehalt muss mit den Wachstumsanforderungen von Rindern vereinbar sein. Auch sollten alternative Futtermittel die endgültige Fleischqualität nicht beeinträchtigen.  

Die Einschleppung von Krankheiten ist ein großes Problem beim Zukauf und Verkauf von Jungtieren, was Folgen für die Gesundheit und das Wohlergehen der Jungtiere bzw. der gesamten Herde haben kann. Das Thema konzentriert sich auf Möglichkeiten das Einschleppen von Krankheiten in den Betrieb zu vermeiden, einschließlich Impfprogrammen.

 

  1. Wir suchen nach Instrumenten, mit denen sich die potenziellen Risiken vor dem Kauf einschätzen lassen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Gesundheit, Ernährung, Management und Immunstatus.
  2. Der Schwerpunkt dieses Themas liegt auf der Suche nach Kontrollstrategien vor dem Kauf, mit denen die potenziellen Gesundheitsrisiken einschließlich des Krankheits- und Expositionsrisikos bewertet werden können.
  3. Bei diesem Thema geht es auch darum, Lösungen zur Minimierung des Risikos der Einschleppung von Krankheiten zu finden, wie z. B. Impfstatus und Impfprogramme sowie das Management der Tiere nach dem Kauf.
  4. Auch nicht krankheitsbedingte Probleme, die die Gesundheit der Herde durch die Einführung von Jungtieren aus anderen Betrieben beeinträchtigen können, werden in dieses Thema einbezogen, z. B. Gruppengröße, Fütterungspraktiken, Gestaltung der Anlage, Transport usw.

 

 

In den verschiedenen Ländern gibt es unterschiedliche Vorschriften für die Ausbildung von Tierhaltern, -betreuern oder -transporteuren, insbesondere im Bereich des Tierschutzes. Dieses Thema befasst sich nicht mit den verschiedenen Vorschriften in den einzelnen Ländern, sondern mit den allgemeinen Grundsätzen für den Umgang mit Rindern, um den Stress zu verringern und das Wohlergehen von Rindern bei der Handhabung zu verbessern. Während des Wiegens und des Transports sind Rinder besonders starkem Stress ausgesetzt, und es ist wichtig, dass eine erfahrene Person und/oder speziell entwickelte Ausrüstung zur Minimierung des Stresses eingesetzt wird.

  1. Das Thema zielt darauf ab, Instrumente und Tierschutzindikatoren für Rinder zu finden, die in der Lage sind, den Tierschutz in einem landwirtschaftlichen Betrieb zu bewerten, und die von Landwirten, aber auch von Tierpflegern, Transporteuren und Schlachthofpersonal leicht angewendet werden können.
  2. Wir suchen nach Konzepten und/oder Trainingsprogrammen für den stressfreien Umgang mit Rindern, insbesondere beim Wiegen und Transportieren, einschließlich innovativer Designs von Geräten und Einrichtungen, die das Wohlergehen der Tiere verbessern, Verletzungen verhindern und den Stress für die Tiere während des Umgangs reduzieren.

 

Instrumente oder Methoden, die im landwirtschaftlichen Betrieb oder in der Schlachtlinie eingesetzt werden können, um die Schlachtkörper- (Fleischigkeit und Mast, Zusammensetzung des Schlachtkörpers, Ausbeute im Einzelhandel usw.) und Fleischqualität (Farbe, pH-Wert, Rippenfläche, Marmorierung, Fettdicke, Zartheit, Sicherheit usw.) von Rindern zu messen oder vorherzusagen.  

 Für die Zwecke dieses Themas haben wir “Werkzeug” als jedes Instrument oder Verfahren definiert, das zur Messung oder Vorhersage von Schlachtkörper- und Fleischqualitätsmerkmalen im Betrieb oder im Schlachthof eingesetzt werden kann. Im landwirtschaftlichen Betrieb helfen diese Auswertungen bei der Entscheidungsfindung in Bezug auf das Management, z. B. bei der Festlegung des Schlachtzeitpunkts. In den Schlachthöfen würden sie es ermöglichen, die Schlachtkörper nach ihrem potenziellen Wert zu klassifizieren und unter anderem transparentere Zahlungssysteme einzuführen und homogene Produkte zu gewährleisten. Außerdem könnten einige Instrumente auf Qualitätsmerkmale des Fleisches abzielen, so dass Schlachtkörper und Teilstücke entsprechend den Erwartungen der Verbraucher eingestuft werden könnten. An beiden Orten (Bauernhof und Schlachthof) können die gesammelten Daten für die genetische Verbesserung von Tieren genutzt werden.   

Wir schlagen für dieses Thema die Sammlung von Innovationen zur Bewertung der folgenden Variablen vor:  

 Schlachtkörperqualität: Die Klassifizierung von Rinderschlachtkörpern (Fleischigkeit und Mast) in der EU (SEUROP) basiert auf visuellen Mustern. Die Ersetzung der visuellen Bewertung durch automatische Systeme könnte genauere und objektivere Daten gewährleisten, was zu einem größeren gegenseitigen Vertrauen zwischen den beteiligten Akteuren führen kann. Darüber hinaus wäre die Vorhersage von vermarktbarem Fleisch sehr nützlich für eine effizientere Produktion.   

Fleischqualität: Hier werden die intrinsischen Attribute des Fleisches gemessen oder vorhergesagt, wie sichtbares Fett, Fleisch- und Fettfarbe, pH-Wert, Größe des Steaks und Verzehrqualität (Zartheit, Geschmack, Saftigkeit). Sie kann auch eine Sicherheitsbewertung umfassen, wie z. B. die bakterielle Kontamination.  

 

Netzwerk-Manager Verfeinerungen:  

  • Wie wird das lebende Tier vor der Schlachtung bewertet (Konf, Fettgehalt)?  
  • Welche Systeme sind in den Partnerregionen in den Fabriken vorhanden, um die EUROP-Skala umzusetzen? (maschinelle oder manuelle Einstufung?)  
  • Welche Informationen werden an die Landwirte in den einzelnen Ländern weitergegeben (endgültiges Schlachtkörpergewicht usw.)?  
  • Welche Informationen werden an die Lieferanten weitergegeben?  

Genetische, Ernährungs- und Managementfaktoren, die in Rinderzuchtbetrieben angewandt werden und dazu beitragen, Fleischqualitätsmerkmale wie Marmorierung, Zartheit und Farbe zu erhöhen oder zu verbessern.  

Der Gehalt an intramuskulärem Fett, das visuell als weiße Flecken oder Streifen in den Muskeln wahrgenommen wird, bestimmt den Marmorierungsgrad des Fleisches, der positiv mit zartem, schmackhaftem und saftigem Rindfleisch assoziiert wird, und die Verbraucher sind sich dessen bewusst (Kang et al. 2022, Meat Science 186, 108730). Die Marmorierung kann durch landwirtschaftliche Praktiken verändert werden, um den Mehrwert zu erhöhen und die Zufriedenheit der Verbraucher zu steigern, doch sollten mögliche negative Auswirkungen auf die Produktionseffizienz berücksichtigt werden.  

Innovationen, die der Landwirt anwenden kann, um die Marmorierung des Rindfleischs zu erhöhen, können mit einem oder einer Kombination der folgenden Faktoren zusammenhängen, die kürzlich von Nguyen et al. 2021 (Veterinary and Animal Science, 14, 100219) überprüft wurden:  

  • Genetische Faktoren: Einige Landwirte verwenden stark marmorierte Rinderrassen. Außerdem wird die intramuskuläre Fettansammlung durch verschiedene damit verbundene Gene reguliert, und die Erblichkeit ist mäßig bis hoch und kann daher durch Selektion erhöht werden.  
  • Ernährungsfaktoren: Das Verhältnis von Kraftfutter zu Raufutter, die Ergänzung oder Einschränkung von Vitaminen (A, C und D) und sogar die Fütterung während der Trächtigkeit sind entscheidende Ernährungsfaktoren, die die Bildung und Entwicklung von intramuskulärem Fett beeinflussen.  
  • Managementfaktoren: Kastration, Alter und Gewicht bei der Schlachtung sind einige Beispiele für Managementfaktoren, die die Marmorierung beeinflussen.  

Die Farbe des Fleisches beeinflusst die Kaufentscheidung, aber welche Farbe bevorzugt wird (hellrot, intensiv rot usw.), kann sich je nach Markt oder Verbrauchertyp ändern. Die Zartheit steht im Zusammenhang mit der Zufriedenheit beim Verzehr und beeinflusst die Kaufentscheidung. Beide Eigenschaften können auf Betriebsebene durch genetische Faktoren, Schlachtalter, Produktionssysteme, Fütterung usw. verändert werden.  

  

Netzwerk-Manager Verfeinerungen:  

  • Gibt der Markt die Anforderungen vor?  
  • Erhält der Landwirt eine Prämie? 

Die Landwirte werden sich der Umweltauswirkungen der Tierhaltung immer bewusster und sehen sich der Forderung von Regierung und Verbrauchern nach einer nachhaltigeren Tierhaltung gegenüber. Der europäische “Green Deal” und die “Farm-to-Fork”-Strategie haben strenge Ziele in Bezug auf die globale Erwärmung und die Umweltverschmutzung durch die Landwirtschaft formuliert und beschreiben im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), wie Initiativen belohnt werden sollen. Es gibt große Unterschiede zwischen den landwirtschaftlichen Betrieben und den von ihnen unternommenen Anstrengungen. Fortschrittliche Landwirte haben bereits mehrere gute Praktiken in ihrem Betrieb eingeführt und sind offen für Innovationen. Andere sind zögerlicher, weil sie sich über die positiven Auswirkungen, die möglichen Kosten oder die Auswirkungen auf ihre wirtschaftliche Rentabilität nicht im Klaren sind. Sowohl für Landwirte als auch für Verbraucher und politische Entscheidungsträger ist es wichtig, die Umweltauswirkungen eines landwirtschaftlichen Betriebs und die Auswirkungen der Nachhaltigkeitsbemühungen, die ein Betrieb unternommen hat oder zu unternehmen beabsichtigt, zu quantifizieren.

Die ökologische Nachhaltigkeit umfasst natürlich auch den Kohlenstoff-Fußabdruck eines landwirtschaftlichen Betriebs (Enterische Emissionen, Kohlenstoff-Fußabdruck von Futtermitteln), ist aber weiter gefasst. Bemühungen um die biologische Vielfalt, die Verbesserung der Boden- und Wasserqualität sowie des Wasser- und Stromverbrauchs sind ebenfalls wichtige Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit. Durch Kohlenstoffbindung und nachhaltige Bewirtschaftung von Dauergrünland kann der Kohlenstoff-Fußabdruck der Viehbestände teilweise ausgeglichen werden, und durch Düngemittelmanagement kann der Nährstoffkreislauf in einem Betrieb geschlossen werden, wodurch die Nährstoffeinträge und -verluste verringert werden.

Im kommenden Jahr werden wir bestehende Instrumente zur Berechnung der ökologischen Nachhaltigkeit von Rinderhaltungsbetrieben erfassen, bewerten und vergleichen. Ein Beispiel ist das französische CAP2ER, das letztes Jahr in mehreren Ländern demonstriert wurde. Sobald wir einen Überblick über die vorhandenen Instrumente haben, werden wir sie nach den Indikatoren klassifizieren, die sie bewerten. Außerdem werden wir die wissenschaftliche Literatur durchforsten, um die Modelle und Annahmen zu sammeln und zu bewerten, die den in den verschiedenen Instrumenten verwendeten Wirkungsindikatoren zugrunde liegen. Darüber hinaus werden wir nicht nur die Instrumente bewerten, sondern auch in Veröffentlichungen über die Anwendung dieser Instrumente recherchieren, wie die Indikatoren für ökologische Nachhaltigkeit durch Maßnahmen auf Betriebsebene verbessert werden können.

Biodiversität ist, kurz gesagt, die Vielfalt des Lebens in einem bestimmten Gebiet. Sie umfasst nicht nur alle Pflanzen- und Tierarten in einem Ökosystem, sondern auch die Mikroorganismen im Boden und die Interaktionen zwischen allen Organismen in einem Ökosystem. Die biologische Vielfalt wird durch den Menschen unter Druck gesetzt, unter anderem durch intensive landwirtschaftliche Systeme und hohe Nährstoffbelastungen. Die Abholzung von Wäldern führt zu Bodenerosion, die intensive Ausbringung von Dung und die Emission von Stickstoff verursachen Eutrophierung und Versauerung von Böden und Gewässern, landwirtschaftliche Monokulturen machen die Pflanzen anfälliger für Schädlinge und Krankheiten und verringern die Insektenpopulationen und das Bodenleben.

Die biologische Vielfalt hat eine dämpfende Wirkung auf Einflüsse, die ein Gebiet belasten, wie Schädlinge, Verschmutzung und Trockenheit. Deshalb ist es wichtig, zu vielfältigeren Anbausystemen zurückzukehren. Konventionelle Betriebe sind auf Monokulturen und eine möglichst intensive Bewirtschaftung der Flächen ausgerichtet und müssen davon überzeugt werden, dass auch vielfältigere Anbausysteme Produktivitätsvorteile bringen können. Gleichzeitig beobachten wir eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Naturschutzverbänden und Landwirten, und es gibt mehr Anreize, sich für eine biodiverse Landwirtschaft zu engagieren, durch die EU-Biodiversitätsstrategie als Teil des EU-Green-Deals, aber auch durch lokale Behörden.

Im kommenden Jahr werden wir Innovationen und bewährte Verfahren zusammentragen, die Landwirten in verschiedenen europäischen Regionen und auf unterschiedlichen Böden helfen können, Maßnahmen für die biologische Vielfalt zu ergreifen, und zwar auf Ebene der Felder, der Betriebe, aber auch auf regionaler Ebene. Dabei werden wir uns nicht nur auf Maßnahmen für den Anbau von Pflanzen und die Grünlandbewirtschaftung konzentrieren, sondern auch auf Maßnahmen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt im Boden und der Wasserqualität. Außerdem ist es wichtig, dass die Landwirte die Auswirkungen ihrer landwirtschaftlichen Praktiken auf die biologische Vielfalt einerseits und auf ihren wirtschaftlichen Ertrag andererseits bewerten können. Gute Beispiele werden das Bewusstsein schärfen und andere Landwirte zur Nachahmung anregen.

Lösungen mit höchster Priorität für Deutschland: BovINE Bite-Size

BovINE Knowledge Hub

Der BovINE Knowledge Hub (BKH) steht allen zur Verfügung, die mit der Rinderhaltung und den strategischen und praktischen Herausforderungen des Sektors zu tun haben. Rinderhalter, landwirtschaftliche Organisationen, Berater, Forscher und Innovatoren haben Zugang zu Wissen, praktischen Informationen und evidenzbasierten Innovationen zu den miteinander verbundenen Themen sozioökonomische Widerstandsfähigkeit, Tiergesundheit und Tierschutz, Produktionseffizienz und -qualität sowie ökologische Nachhaltigkeit.

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The BovINE Project

BovINE (Innovation Network Europe) wurde in 10 EU-Mitgliedstaaten etabliert, um sich ausschließlich auf die Bedürfnisse der 255.000 Landwirte zu konzentrieren, aus denen der EU-Rinderfleischsektor besteht. BovINE begegnet den von den Rindfleischbauern selbst als dringend erachteten Nachhaltigkeitsherausforderungen, indem es Rindfleischbauern, landwirtschaftliche Organisationen, Berater, Forscher und andere Interessengruppen zusammenbringt, um gemeinsam praktische Innovationen zu entwickeln, die auf europäischen Rindfleischfarmen umgesetzt werden können. BovINE wird von Teagasc (IE) koordiniert und basiert auf einem Ansatz mit mehreren Akteuren. Dieser Ansatz erfordert eine gezielte Zusammenarbeit zwischen Forschern, Beratern, Landwirten und anderen relevanten Akteuren in der Rindfleischindustrie, um den Wissensaustausch und die Akzeptanz gemeinsam erstellter Lösungen zu erleichtern.

BovINE wird auf das Wissensreservoir zurückgreifen, das auf Betriebsebene zu den vier verwandten Schlüsselthemen vorhanden ist: sozioökonomische Belastbarkeit, Tiergesundheit und Tierschut, Produktionseffizienz und -qualität; und Umweltverträglichkeit.

Anhand dieser Themen wird BovINE auch Forschungsergebnisse identifizieren, die auf Betriebsebene noch nicht weit verbreitet sind, und ihre Machbarkeit in der Praxis prüfen, einschließlich Demonstrationen auf mehreren Rindfleischfarmen in ganz Europa.

Durch die Förderung einer effektiven Zusammenarbeit zwischen Rindfleischbauern und Forschern wird BovINE ein transnationales Netzwerk bilden, um den Wissensaustausch auf internationaler Ebene zu fördern und so die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit des europäischen Rindfleischsektors steigern.

Projektziele

Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, den Wissensaustausch und die Integration von Forschung und bewährten Verfahren in die praktische Innovation auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene zwischen den relevanten Akteuren des europäischen Rindfleischsektors zu fördern.

Die spezifischen Ziele sind:

  1. Aufbau eines Netzwerks von EU-Rindfleischbauern, landwirtschaftlichen Organisationen, Forschern, Beratern, anderen landwirtschaftlichen Fachleuten und anderen relevanten Akteuren, das sich an vier Unterthemen orientiert (Sozioökonomische Belastbarkeit, Tiergesundheit und Tierschutz, Produktionseffizienz und Fleischqualität und ökologische Nachhaltigkeit) und neun nationale / regionale Netzwerke.
  2. Ermittlung und Bewertung des dringenden Wissensbedarfs der Rindfleischbauern und Bewertung der Verbreitungskanäle und -formate, die für den Austausch dieses Wissens geeignet sind, unter Berücksichtigung regionaler / nationaler Besonderheiten.
  3. Erstellung eines Online-Archivs (das BovINE Knowledge Hub (BKH)) mit praxisgerechten Forschungslösungen und bewährten Verfahren, die zuvor im Hinblick auf Kosten-Nutzen und die Fähigkeit analysiert wurden, auf die Bedürfnisse der Rindfleischbauern einzugehen, die dann allen Akteuren der europäischen Rindfleischindustrie zugänglich sind.
  4. Erstellung und Verbreitung von Endbenutzermaterial, um dem relevanten Publikum (Rindfleischbauern, Berater, politische Entscheidungsträger) bewährte Verfahren und praxisgerechte Forschung zu demonstrieren.
  5. Sammeln von Ideen von Endnutzern für weitere innovationsgetriebene Forschung und Kommunizieren dieser Ideen an das EIP-AGRI-Netzwerk und an die politischen Entscheidungsträger.

BovINE-Akteurskarten

BovINE hat Netzwerkkarten erstellt, die die am Beef-Wissens- und Innovationsnetzwerk beteiligten Akteure in jedem der 9 Partnerländer veranschaulichen. Klicken Sie auf die Karte, um die Netzwerkkarte für ein bestimmtes Land anzuzeigen. 

Partner Deutschland

FRIEDRICH-LOEFFLER-INSTITUT (FLI)

Das FLI leitet mit Unterstützung von IDELE (Frankreich) das Arbeitspaket 4 zu Tiergesundheit und Tierschutz. Das FLI arbeitet mit dem BRS zusammen, um ein nationales Rindfleischnetzwerk in Deutschland aufzubauen. In Zusammenarbeit mit den Arbeitspaketen 3, 5 und 6 wird das FLI dazu beitragen die vorrangigen Bedürfnisse deutscher Rindfleischbauern zu ermitteln. Außerdem werden bewährte und wissenschaftlich innovative Verfahren, die noch keinen Eingang in die Praxis gefunden haben, für Themenkomplexe rund um die Gesundheit und Tierschutz in der Rindfleischproduktion auf ausgewählten Betrieben getestet.

BUNDESVERBAND RIND UND SCHWEIN E. V.

BovINE

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FAO: Maeve Henchion
The BovINE Project 
Teagasc Ashtown Food Research Centre
Dublin 15
D15 KN3K

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